Millionenschäden in Österreich

 Der Sturm, der am Wochenende gebietsweise in Orkanstärke über weite Teile Österreichs hinwegzog, hat vor allem in der Steiermark und in Kärnten enorme Schäden verursacht, die in die Millionen gehen dürften. Experten schätzen, dass die Aufräumungsarbeiten Wochen dauern könnten. In der Steiermark, wo neun Menschen schwer verletzt wurden, waren Montagmittag noch immer an die 8.000 Haushalte ohne Strom. Der Bahnverkehr zwischen Graz und Bruck an der Mur ist nach wie vor behindert. In einigen Kärntner Tälern ist die Elektrizitätsversorgung noch nicht wieder hergestellt.

Das gewaltige Ausmaß der Sturmschäden vom Sonntag ist in der Steiermark erst am Montag richtig sichtbar geworden: Durch abgedeckte Häuser, umgestürzte Bäume, gekappte Stromleitungen und dadurch ausgelöste Wald- und Gebäudebrände entstanden Schäden in Millionenhöhe. Allein im Bereich der Energieversorgung verursachte „Paula“ doppelt so hohen Sachschaden wie Orkan „Kyrill“ im Jänner 2007.

Strom im Laufe des Tages
Laut Energie Steiermark dürfte ein Großteil der fast 8.000 Haushalte, die ohne Strom waren, im Laufe des Tages wieder mit Energie versorgt werden. Während sich die Einsatzkräfte in der Nacht auf Sicherungsmaßnahmen konzentrierten, gingen 300 Mitarbeiter Montag früh daran, die Schäden zu reparieren. Am schlimmsten betroffen waren die Bezirke Deutschlandsberg, Weiz und Graz-Umgebung. Ein Sprecher der Grazer Berufsfeuerwehr sprach von „einem der intensivsten Katastropheneinsätze in der Geschichte der Berufsfeuerwehr.“ Wegen der Sturmschäden und der zum Teil noch nicht geräumten Zufahrtswege blieben im Bezirk Weiz einige Volks- und Hauptschulen sowie Kindergärten am Montag geschlossen.

Behinderungen auf der Südbahn
Die Südbahn ist zwischen Frohnleiten und Bruck an der Mur wegen Schäden an der Fahrleitung voraussichtlich bis inklusive Mittwoch nur mit Behinderungen passierbar. Der Nahverkehr wird mittels Bussen abgewickelt, der Fernverkehr mit Hilfe von vorgespannten Dieselloks aufrechterhalten, wobei Verspätungen einzuplanen sind.

In Kärnten waren am Montag noch tausende Haushalte ohne Stromversorgung, 200 Monteure der Kelag standen im Dauereinsatz. Zu Mittag waren noch Teile des besonders stark in Mitleidenschaft gezogenen Metnitztales sowie die Seitentäler des Gurktales, das obere Görtschitztal, das obere Lavanttal sowie das Goldeck ohne elektrische Energie. „Wir liefern Notstromgeneratoren ins obere Metnitztal, dort dürften die Reparaturarbeiten an den zerstörten Leitungen noch Tage dauern“, sagte der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr St. Salvator bei Friesach, Waldemar Eicher. Auch etliche entlegene Höfe sind noch immer von der Außenwelt abgeschnitten.

Geringere Schäden im Burgenland
In den anderen von „Paula“ betroffenen Ländern waren die Schäden an Gebäuden, Straßen und in Wäldern zwar beträchtlich, verglichen mit den beiden südlichsten Bundesländern aber weitaus geringer. Im Burgenland waren am Montag wieder alle Haushalte ans Stromnetz angeschlossen.

In Oberösterreich kündigte der Zivilschutzverband als Konsequenz aus dem Sturm die Installierung eines SMS-Warnsystems an. Auf diese Weise will man Mitarbeiter, zivile Helfer sowie die Leiter der Sicherheitsinformationszentren per Handy möglichst rasch informiert werden. Vom Sturm verschont geblieben sind lediglich Vorarlberg und das Tiroler Außerfern.

“ Ein weiterer grund sich ernsthaft Gedanken über das Klima zu machen.“ (Quelle: Krone online)

~ von markusschiefer - Januar 28, 2008.

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